Was sie bislang nicht davon abhielt, als streitendes Paar aufzutreten. Seit Jahren sind sie gesetzte Größe der Prunksitzungen ihres Heimatvereins, des „So war noch nix 1847 Ottweiler“. Lautstark zoffen sich die Fastnachter immer wieder aufs Neue im Rampenlicht und vor Publikum, ziehen sich durch den Kakao, als hätten sie 100 Ehejahre auf dem Buckel.
Dabei sind die eben erst inthronisierten Tollitäten trotz ihrer langen Bühnenerfahrung noch recht junge Faasebooze: Denise gerade mal 24 Jahre und Christopher nur vier Jahre älter. „Ich hatte meine erste Büttenrede mit fünf“, erinnert sich der jetzige Prinz. Damals stand er mit seinem Vater Harald vor der Narrenschar. Das heißt vielmehr: Christopher stand mit dem Mikro hinter, der Papa auf der Bühne. Die Rolle des versteckten Knirpses verlangte es so. Es dauerte dann nicht lange, bis er selbst nach vorne trat, um die Zuschauer zum Lachen zu bringen. Dass aus ihm ein Karnevalist werden musste, schien ihm in die Wiege gelegt. Christopher: „Eine Woche nach der Geburt war ich schon auf der ersten Veranstaltung.“ Daran kann er sich zwar nicht mehr erinnern, aber das wurde ihm zumindest zugetragen. Und während er das mitteilt, schaut der Blaublütige auf Zeit mit gewollt todernstem Gesichtsausdruck drein.
„Meinen ersten Orden bekam ich mit drei Jahren“, schmettert Denise hinterher. Für einen Tanz. Dem ist sie bis heute treu geblieben: als Mitglied der Prinzengarde, die mit Marsch und Schautanz aufwartet. Wegen ihrer unentwegten Treue zur Fastnacht ist sie vollends überzeugt: „Ich bin gelernte Faasebooz.“
Aber die Vetternwirtschaft – auch im übertragenen Sinn – wäre nicht perfekt, wenn's da nicht noch andere Zusammenhänge gäbe. Denise und Christopher verbindet auch viel mit dem zweiten Karnevalsverein in Ottweiler, der Bürgergarde. Christophers Papa ist deren Mitbegründer und der heutige Prinz weiterhin Mitglied in beiden Vereinen. Denise startete ihre närrische Karriere ebenfalls bei der rot gekleideten Bürgergarde und wechselte erst später zu den Blauen des „So war noch nix“. So tritt das Duo auch bei Sitzungen der Bürgergardisten auf.
Was für eine Vetternwirtschaft